Angebote und Materialien zum Thema Cannabisprävention
Cannabis ist in Deutschland in allen Altersgruppen die mit Abstand am meisten konsumierte (bisher) illegale Droge.
Das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung unterstützt Schulen und Lehrkräfte Präventionsarbeit umzusetzen. Es schafft Rahmenbedingungen und Strukturen auf der Basis der aktuellen Gesundheits- und Präventionsforschung, bietet Fortbildungen sowie individuelle Beratungen für Schulen an. Mit den Materialien auf dieser Seite können Schulen die kontrollierte Abgabe von Cannabis thematisieren und in Präventionsarbeit einbinden.
Ziel von Cannabisprävention in der Schule ist, Schülerinnen und Schüler darin zu bestärken, nicht mit dem Cannabiskonsum zu beginnen und Risikokonsum zu reduzieren.
© ClipDealer
- Konsum, Erwerb, Besitz und Anbau von Cannabis ist für Personen unter 18 Jahren verboten.
- Ein Verstoß ist der zuständigen Polizei- und Ordnungsbehörde zu melden, damit diese die Personenberechtigten informieren.
- Bei Anhaltspunkten für die Gefährdung des Wohls eines Kindes oder Jugendlichen ist der örtliche Träger der Jugendhilfe zu informieren.
- Die Weitergabe von Cannabis an Heranwachsende ab 18 bis 21 Jahren ist auf 30 Gramm pro Monat beschränkt (maximaler THC Gehalt 10%).
- Der Konsum von Cannabis ist im Umkreis von 100 Metern um Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Kinderspielplätzen sowie öffentlich zugänglichen Sportstätten verboten.
- In Fußgängerzonen ist der Konsum zwischen 7 und 20 Uhr nicht gestattet.
- Konsum von Cannabis in Gegenwart von Personen unter 18 Jahren ist im öffentlichen als auch privaten Raum verboten.
- Eine Weitergabe von Cannabis an erwachsene Nicht-Mitglieder der Cannabis Anbauvereinigungen ist verboten.
In Bezug auf den Schultyp und den Migrationshintergrund gibt es keine statistisch signifikanten Unterschiede beim Cannabiskonsum, sowohl in der Gruppe der 12-17-Jährigen als auch in der Gruppe der 18-25-Jährigen.
Um den Rausch zu erleben, wird Cannabis in Form von Marihuana oder Haschisch verwendet. Marihuana besteht aus den getrockneten Teilen der weiblichen Pflanze. Es ähnelt einer Kräuterteemischung. Haschisch ist das getrocknete Harz der Cannabispflanze, das aus den Blüten und Blättern der weiblichen Pflanze gewonnen wird. Das Harz wird zu Platten gepresst und geraucht.
Die Wirkung von Cannabis ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Manche reagieren bereits auf kleine Mengen negativ.
- Auffällige Leistungsveränderungen
- Sozialer Rückzug auch in den Pausen
- Veränderte Beziehungen zu Freunden und Klassenkameraden
- Trotzverhalten
- Aggressivität, Stimmungsschwankungen, Gereiztheit, Störung des Sozialverhaltens, Ängste
- Veränderung des Freizeitverhaltens
- Kontakte zu Personen, die (illegale) Substanzen konsumieren
- Besitz von Drogen und deren Zubereitungen (Harze, Pflanzenbestandteile, Öle) und Utensilien zu deren Missbrauch (unter anderem Bong, Tabak, Kräutermühlen [„Grinder“], Zigarettenpapier [„Papers“])
- Gerötete Augen, große Pupillen
- Typischer Cannabisgeruch, zum Beispiel an der Kleidung der Jugendlichen
- Großer Appetit
- Schläfrigkeit, Schwindel
- „Albernes“ Verhalten
- Verlangsamte Reflexe, verzögertes Antworten im Unterricht
- Übelkeit mit Erbrechen
Der Konsum von Cannabis hat besonders für Kinder und Jugendliche schwerwiegende Folgen.
Neben den körperlichen Risiken kann Cannabis auch die persönliche Entwicklung beeinträchtigen. Dazu zählt zum Beispiel die Identitätsfindung oder der schulische Erfolg.
Körperliche Abhängigkeit von Cannabis ist seltener als bei harten Drogen, aber regelmäßiger Konsum kann zu psychischer Abhängigkeit führen. Das äußert sich in einem starken Verlangen nach der Droge. Einige Menschen reagieren darauf mit Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen und der Entwicklung von Ängsten.
In Schulen müssen Lehrkräfte den Schutz der Persönlichkeit von Schülerinnen und Schülern gewährleisten. Ist auf Grund eines Cannabiskonsums eine Gefährdung des Kindeswohls anzunehmen, sollen die Lehrkräfte bei den Schülerinnen und Schülern und deren Eltern auf die Inanspruchnahme von Hilfen hinwirken. Ist dies erfolglos, sind die Lehrkräfte nach dem Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG) berechtigt, das Jugendamz zu informieren. Zu beachten ist, dass bei volljährigen Jugendlichen die Eltern nur mit Zustimmung der Jugendlichen informiert werden dürfen.
Es ist hilfreich, in der Schule einen einheitlichen Stufenplan zu haben, wie mit Cannabis- oder anderem Substanzkonsum umgegangen werden soll. Die Präventionsbeauftragten der Regionalstellen unterstützen bei der Erstellung dieser Stufenpläne.
Anmeldung: LFB-online
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Über die zuständige Regionalstelle können weitere Fortbildungswünsche oder Schulberatungen erfragt werden.
Ein Online-Impuls „Cannabisprävention in Schule“ findet am 9.4. und 6.6. jeweils von 16.00 bis 17.00 Uhr statt.
- Dr. Maurice Cabanis, Ärztlicher Direktor der Klinik für Suchtmedizin und Abhängiges Verhalten am Klinikum Stuttgart,
- Präventionsbeauftragte des ZSL Stuttgart,
- Tobias Braun, Kommunaler Suchtbeauftragter.
Vor dem Hintergrund der geplanten kontrollierten Abgabe von Cannabis rückt die Auseinandersetzung mit dem Thema Cannabisprävention in der Schule stärker in den Fokus als bisher.
- Wie wirkt Cannabis und wie wird es konsumiert?
- Welche Folgeschäden hat der Konsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen?
- Woran erkennt man in der Schule, dass Jugendliche Cannabis konsumieren?
- Welche aktuellen Befunde gibt es zu wirksamen Präventionsansätzen im Bereich der Cannabisprävention?
- Welche Unterstützungsangebote bietet das ZSL?
- Welche kommunalen Angebote gibt es und wie können diese genutzt werden?
Grundsätzlich ist die Einbindung des Hanfverbandes oder ähnlicher Interessensgruppen in die schulische Suchtpräventionsarbeit mit Blick auf die Ziele der landesweiten Suchtprophylaxe nicht angemessen.
Rechtliche Hintergründe:
- Gesetzentwurf der Bundesregierung,
- Fragen und Antworten der Bundesregierung zum Gesetzesentwurf,
- FAQs des Bundesdrogenbeauftragten.
Allgemeine Informationen:
- Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA),
- Basisinformationen, Faltblätter und Broschüren zum Thema Cannabis,
- Wissenschaftliche Bestandsaufnahme zu Cannabisprävention an Schulen (Publikation aus dem Jahr 2017),
- Pro und contra Argumente SWR-Wissen,
- Hintergrundinformationen, Verweis auf Materialien, Mythen zum Thema Cannabis,
- Materialien der Landeszentrale für politische Bildung auch zum Thema Cannabis,
- Unterrichtseinheiten zum Thema.
Alle Lehrkräfte können über das Serviceportal auf Unterrichtsmaterialien, Erklärvideos, Handreichungen und Fortbildungsangebote zu allen Präventionsthemen zurückgreifen.
Schulische Prävention sollte sich niemals auf die einzelne Durchführung von Programmen und Projekten beschränken. Prävention muss breit ansetzen und den gesamten Schul- und Unterrichtsalltag durchziehen. Dann entsteht ein förderliches Sozial- und Schulklima. Die Integration präventiver Inhalte in den Regelunterricht der einzelnen Fächer wird durch die in den Bildungsplänen verankerte Leitperspektive "Prävention und Gesundheitsförderung" ermöglicht.
Eine Informationsbroschüre für Eltern zum Thema Cannabiskonsum. Die Broschüre vermittelt die wichtigsten Informationen zum Thema "Kiffen" und bietet Tipps und Hinweise, um Eltern beim Umgang mit dem Thema zu unterstützen.
Außerdem finden Sie hier Informationen, Handlungstipps und Hinweise zu Beratungsangeboten.